Unsere Mitglieder stellen sich vor: Alfa Laval
Alfa Laval Mid Europe GmbH
Alfa Laval ist einer der führenden Anbieter von Prozesslösungen und Komponenten zur Herstellung sowie Verarbeitung Alternativer Proteine. Mit der Herstellung von Separatoren, Wärmetauschern, Pumpen und Ventilen optimiert das Unternehmen den Einsatz von Rohstoffen, erfüllt strenge Hygieneanforderungen und schafft nachhaltige Alternativen.
Wie setzt sich Alfa Laval für die Förderung Alternativer Proteinquellen ein?
Wir sind in einer einzigartigen Position, da unsere Produkte durch Wasseraufbereitung, Verbesserung der Energieeffizienz und Reduzierung von Kohlenstoffemissionen einen wesentlichen Beitrag zur Verringerung der Umweltauswirkungen industrieller Prozesse leisten. Darüber hinaus sehen wir auch unsere eigene Verantwortung, Belastungen für die Umwelt in allen Bereichen unserer Wertschöpfungskette zu reduzieren. Mit anderen Worten: Nachhaltigkeit ist der Kern unseres Geschäfts.
Was motiviert Ihr Unternehmen hierzu?
Wir wollen angesichts des weltweiten Bevölkerungswachstums einen wesentlichen Beitrag zur Ernährungssicherheit leisten. Nach Schätzungen der Vereinten Nationen werden bis 2050 fast 10 Milliarden Menschen auf diesem Planeten leben und etwa 85 Prozent der landwirtschaftlich nutzbaren Fläche sind bereits für die Lebensmittelproduktion bestimmt. Die herkömmliche Fleischproduktion allein ist zu rohstoffintensiv, weshalb wir neue Proteinquellen erschließen und etablieren müssen. Auch für Geflügel und Nutztiere werden proteinreiche Futtermittel immer stärker nachgefragt. Zudem suchen viele Verbraucher aufgrund gewandelter Lebensgewohnheiten nach Fleisch- und Fischersatzprodukten.
Wie planen Sie, dieses Engagement zukünftig auszubauen?
Neue Proteinquellen erfordern den Einsatz innovativer Technologien, die wir durch eigene Entwicklungen und den Aufbau starker Partnerschaften mit Unternehmen und Institutionen voranbringen. Wir wollen ökologisch sowie sozial „etwas bewegen“, indem wir effizientere und nachhaltigere Produktionsweisen ermöglichen.
Wie reagieren Ihre Kunden auf Ihre Bemühungen zur Förderung Alternativer Proteinquellen?
Mit den Technologien von Alfa Laval können unsere Kunden veränderte Marktanforderungen erfüllen und in neuen Geschäftsbereichen wachsen. Die Molkereiindustrie beispielsweise setzt unsere Anlagen seit Jahrzehnten für die Herstellung „klassischer“ Milchprodukte ein und vertraut uns nun ebenso bei der Fertigung pflanzlicher Alternativen. Wir erfahren für unsere Angebote durchweg positive Resonanz.
Welche Alternativen Proteinquellen halten Sie im Hinblick auf eine nachhaltige, wirtschaftlich effiziente Agrar- und Ernährungswende für besonders vielversprechend?
Das Potential ist vielfältig und umfasst sowohl Proteine pflanzlichen Ursprungs als auch solche aus kultivierten oder fermentierten Herstellungsverfahren. Ebenfalls erfolgversprechend ist die industrielle Zucht und Weiterverarbeitung von Insekten als Futtermittel. Zielsetzung muss sein, Proteine aus Nebenprodukten bestehender Prozesse – wie zum Beispiel Presskuchen aus der Gewinnung von pflanzlichem Öl – nachhaltiger zu nutzen. So können, im Vergleich zur bisherigen Proteingewinnung, ressourcenschonendere Prozesse etabliert werden.
Was genau wäre zur effizienteren politischen Förderung Alternativer Proteinquellen nötig?
Wir als Gesellschaft müssen unser Ernährungsverhalten deutlich ändern. Ein wichtiger Schritt wäre die finanzielle Förderung von Unternehmen, die die Forschung und Entwicklung im Bereich Alternativer Proteinquellen voranbringen. Zudem muss die Politik Konsumenten durch entsprechende Kampagnen weiter für die Thematik sensibilisieren. Allgemein muss die Politik bei vielen Produkten die gesamte Lieferkette und Ökobilanz kritischer hinterfragen: Die umfassende Betrachtung aller Stoffströme sowie die Prüfung einer Wiederverwendung beziehungsweise Weiterverarbeitung im Sinne einer konsequenten Kreislaufwirtschaft sind notwendig.
Wie sieht Ihrer Meinung nach die Ernährung der Zukunft aus?
Die Anzahl und Vielfalt der alternativen Produkte wird zunehmen. In Bezug auf herkömmliche Proteinquellen werden die Verbraucher auf eine nachhaltigere Herstellung sowie ein gesteigertes Tierwohl achten. Es gibt derzeit viele erfolgversprechende Ansätze, angesichts der wachsenden Weltbevölkerung ist aber auch die entsprechende Skalierbarkeit der Prozesse entscheidend.
Wie werden sich diese Entwicklungen auf die Landwirtschaft und die Lebensmittelproduktion auswirken?
Die Landwirtschaft sollte die neuen Produkte nicht als Bedrohung sehen, sondern vielmehr als Chance zur Weiterentwicklung und Erschließung zusätzlicher Möglichkeiten. Beispielsweise müssen wir die Zahl der Tiere, die zur Proteingewinnung gehalten werden, reduzieren. Dadurch verringern wir aber auch die CO2-Emissionen und das Anfallen von Gülle.
Warum sind Sie BALPro-Mitglied geworden?
Wir möchten in einem starken Netzwerk zusammen mit anderen Unternehmen und Interessierten nachhaltige Lösungen für den weiteren Ausbau und die Akzeptanz Alternativer Proteinquellen schaffen. Wir sind überzeugt, dass eine sektorübergreifende Zusammenarbeit zwischen Zivilgesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft der Schlüssel zur Erreichung der UN-Nachhaltigkeitsziele sowie zu einem verantwortungsvolleren Umgang mit unseren natürlichen Ressourcen ist. Alfa Laval trägt bereits heute in vielen Bereichen zur Umsetzung dieser globalen Ziele bei.
Was hoffen Sie, zukünftig gemeinsam mit BALPro zu erreichen?
Gemeinsam mit anderen Enthusiasten wollen wir einen Beitrag leisten, damit noch mehr Produzenten und Konsumenten umdenken und sich zu einem nachhaltigeren Handeln entschließen.