Differenzieren statt ideologisieren

Die Zukunftsfähigkeit der Ernährungswirtschaft ist aufgrund des branchenspezifischen Ressourcenverbrauchs und der ökologischen Konsequenzen derzeit nicht gegeben und wird von der Gesellschaft sowie Politik zunehmend kritisch hinterfragt. Durch diese Situation besteht eine potenzielle Gefährdung der Jobs der Beschäftigten, der Konjunktur und unserer natürlichen Lebensräume. Um hier Verbesserungen zu erwirken, bedarf es aus unserer Sicht weder der Ideologisierung von individuellen Ernährungsverhalten, noch regulativer Eingriffe zur Einschränkung des Konsums tierischer Lebensmittel. Denn Fleischalternativen haben sich zu einem komplementären Bestandteil im Sortiment des Handels entwickelt und halten zunehmend Einzug in Privathaushalte.

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    Wir fordern keine Revolution gegen tierische Erzeugnisse oder andere Produktkategorien, sondern treten für eine objektive Betrachtung von alternativen Proteinquellen und den entsprechenden Technologien zu ihrer Erschließung ein.

Wettbewerbsfähigkeit durch Differenzierung und Innovation

Die Entwicklung neuer Produkte auf Basis alternativer Proteine bietet die Möglichkeit zur Differenzierung im globalen Wettbewerb und kann die Unabhängigkeit von volatilen Märkten verringern. Insbesondere Unternehmen im Bereich der Tierhaltung und -verarbeitung können durch ihre technische Ausstattung und ihre verfügbaren Infrastrukturen ihr eigenes Portfolio effizient aufwerten. Das globale politische Umfeld, Initiativen gegen den Klimawandel, verändertes Konsumentenverhalten sowie das Aufkommen neuer, disruptiver Wettbewerber innerhalb verwobener Wertschöpfungsketten geben hierzu ausreichenden Anlass.

Ein weiterer wichtiger Faktor in der Etablierung alternativer Proteinquellen ist die Zugänglichkeit von entsprechenden Technologien, auch und insbesondere für kleine und mittelständische Unternehmen mit geringen F&E-Etats. Neben Innovationen in der Verfahrenstechnik und der Analytik besteht in Deutschland eine starke Nachfrage an neuen Informationstechnologien und digitalen Infrastrukturen zur Flankierung und Ermöglichung von wettbewerbsfähigen Neuentwicklungen.

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    Alternative Proteinquellen müssen daher bereits aus rein wirtschaftlichen Abwägungen durch positive Verstärkungen der Politik (Nudging) gefördert werden.
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    Der Bedarf an neuen Informationstechnologien und digitalen Infrastrukturen muss auf allen Ebenen der Förderpolitik sowie in der Privatwirtschaft einen höheren Stellenwert erlangen und sich in einer systemischen Unterstützung alternativer Proteinquellen widerspiegeln.

Transparenz und Objektivität von Informationen

Die technisierte Wertschöpfungskette alternativer Proteinquellen ist komplex und daher für Endverbraucher schwer nachvollziehbar. Gleichzeitig ist diese hohe Komplexität notwendig, um die lückenlose Versorgung mit sicheren und hochwertigen Lebensmitteln zu gewährleisten. Innerhalb dieses Spannungsfeldes gestalten sich öffentliche Diskussionen um sensible Themen wie Nachhaltigkeit und Gesundheit oft eindimensional und emotionsgeladen. Im Ergebnis führt dies häufig zur Verunsicherung der Verbraucherinnen und Verbraucher, da diese keine Anlaufstelle zur Einholung objektiver Informationen finden. Es bedarf daher einer Plattform zur Bereitstellung von transparenten, verständlichen und fundierten Informationen.

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    Wir fordern einen offenen Dialog zwischen allen relevanten Stakeholdern und eine Beurteilung von alternativen Lebensmitteln, die auf objektiven, messbaren und vergleichbaren Kriterien beruht.