Unsere Mitglieder stellen sich vor: Bayreuth-Kulmbach Alt Protein Project

Bayreuth-Kulmbach Alt Protein Project

Das Bayreuth Kulmbach Alt Protein Project ist eine studentische Organisation, die 2022 an der Universität Bayreuth gegründet wurde, nachdem sie in einem kompetitiven Verfahren als ein Zweig des Good Food Institute Alt Protein Project ausgewählt wurde.

Wie genau setzt sich Ihr Projekt für die Förderung Alternativer Proteinquellen ein?
Das Bayreuth Kulmbach Alt Protein Projekt trifft sich regelmäßig mit anderen Zweigen des Good Food Institute Alt Protein Project, um eine weltweite Gemeinschaft aufzubauen. Die Prioritäten des Bayreuth Kulmbach Alt Protein Project bei der Förderung Alternativer Proteinquellen sind: Die Änderung des Universitätslehrplans dergestalt, dass er Kurse über Alternative Proteine beinhaltet, um das Bewusstsein für Alternative Proteine an der Universität und in der breiteren Gemeinschaft zu verbessern. Zudem fördert das Bayreuth Kulmbach Alt Protein die Forschung im Zusammenhang mit Alternativen Proteinen und betreibt über seine Social-Media-Kanäle Öffentlichkeitsarbeit, um mehr Akzeptanz für Alternative Proteinquellen zu schaffen.

Was motiviert Sie zur Förderung Alternativer Proteinquellen?
Das Bayreuth Kulmbach Alt Protein Project wurde mit der Vision ins Leben gerufen, zum Aufbau einer nachhaltigen, sicheren und gerechten Proteinversorgung beizutragen. Das Projekt zielt darauf ab, den Bereich der Alternativen Proteine an der Universität, in der Region sowie in Deutschland zu fördern. Ziel ist es, eine neue Generation von Wissenschaftlern und Innovatoren zu mobilisieren, die dazu beitragen, einige der drängendsten gesellschaftlichen Herausforderungen auf gerechte und ausgewogene Weise zu bewältigen. Was uns antreibt, ist die Überzeugung, dass Universitäten und Studierende in einer einzigartigen Position sind, um beim Aufbau besserer und resilientere Lebensmittelsysteme zu helfen.

Wie planen Sie, dieses Engagement künftig auszubauen?
Wir profitieren davon, dass unsere Mitglieder Studenten und Forscher an einer Universität sind, die eine neue Fakultät speziell für Lebensmittel, Ernährung und Gesundheit gegründet hat. Für die Zukunft planen wir, unsere Aktivitäten an der Universität deutlich zu diversifizieren: So werden wir einerseits Journal Clubs, Gastvorträge, Grillabende mit pflanzlichen Alternativen, Slow-Food-Events mit Fermentierungsexperimenten, Potlucks, Kamingespräche mit Personen aus der Branche, Pop-up-Events in der Mensa sowie Fishbowl-Gespräche über Politik und Regulierung von Alternativen Proteinen organisieren. Andererseits werden wir, gemeinsam mit unserem Lehrstuhl für Lebensmittelrecht, Workshops für Start-ups organisieren, um narrative Labels für Alternative Proteinprodukte zu entwickeln, und Karriere- und Praktikumsmöglichkeiten bewerben.

Welche Alternativen Proteinquellen halten Sie im Hinblick auf eine nachhaltige, wirtschaftlich effiziente Agrar- und Ernährungswende für besonders vielversprechend?
Wir sind der Meinung, dass alle Alternativen gleichermaßen unterstützt werden sollten. Alle diese Produkte bieten Verbrauchern die Möglichkeit, Produkte zu wählen, die geringere Umweltauswirkungen haben als herkömmliche tierische Eiweißprodukte. Alle Optionen im Kampf gegen Klimaauswirkungen, extensive Land- und Wassernutzung und Tierquälerei sollten erforscht werden.

Was genau wäre zur effizienteren politischen Förderung Alternativer Proteinquellen Ihrer Meinung nach nötig?
Was die Gesetzgebung betrifft, so müssen wir den rechtlichen Rahmen überdenken, in dem Lebensmittelinnovationen realisiert und auf den Markt gebracht werden. Aus soziokultureller Sicht könnte eine Kultur des Experimentierens mit Lebensmitteln auf der Ebene der Gemeinden und Regionalregierungen gefördert werden. Universitäten und Forschungsinstitute könnten stärker motiviert werden, Alternative Proteine zu erforschen. Öffentliche Mittel könnten Start-up-Unternehmen in diesem Bereich unterstützen. Landwirte könnten dazu angehalten werden, ihre Futtermittelkulturen in Lebensmittelkulturen umzuwandeln. Es gibt so viele politische Optionen, um Engpässe zu beseitigen, aber ein starker politischer Wille ist für alle eine Voraussetzung.

Wie sieht Ihrer Meinung nach die Ernährung der Zukunft aus?
Wir sind davon überzeugt, dass die Verbraucher eine nachhaltige sowie nahrhafte Ernährung bevorzugen werden, wenn mehr Eiweißalternativen auf dem Markt verfügbar sind, die die richtige Umweltleistung aufweisen.

Wie werden sich diese Entwicklungen auf die Landwirtschaft und die Lebensmittelproduktion auswirken?
Wir sind der Ansicht, dass sich die Lebensmittelproduktion zu einer Koexistenz von traditioneller Tierhaltung und der Herstellung innovativer Lebensmittelprodukte entwickeln wird, z. B. durch die Nutzung von Nebenströmen bei der Fermentierung Alternativer Proteine. Wir glauben auch, dass langfristig mehr Land und Wasser für die Produktion von pflanzlichen Proteinen in Lebensmitteln und nicht in Futtermitteln genutzt werden wird.

Warum sind Sie BALPro-Mitglied geworden?
Wir haben uns um die Mitgliedschaft im Verband beworben, weil hinter großen transformativen Ideen gemeinsame Anstrengungen stehen. Als studentische Organisation glauben wir, dass wir neue Perspektiven bieten und helfen können, Alternative Proteine zu fördern. Wir würden uns gerne mit denjenigen vernetzen, die ebenfalls glauben, dass hinter Alternativen Proteinen ein großes Potenzial steckt.

Was hoffen Sie, zukünftig gemeinsam mit BALPro zu erreichen?
Es wäre großartig, zukünftig eine lebendige Start-up-Kultur mit Hunderten, wenn nicht Tausenden, von kleinen Unternehmen zu sehen, die im Bereich der Alternativen Proteinquellen in Deutschland entsteht. Wir hoffen zudem, dass Politiker den rechtlichen Rahmenbedingungen, unter denen Start-ups arbeiten, zukünftig mehr Aufmerksamkeit schenken, und dass wir ihnen einige Ideen geben können, wie man diese verbessern kann.

 


© 2019 Verband für Alternative Proteinquellen e. V.