Unsere Mitglieder stellen sich vor: DLG

DLG

Die DLG fördert mit Wissens-, Qualitäts- und Technologietransfer den Fortschritt in der Land-, Agrar- und Lebensmittelwirtschaft weltweit und trägt direkt dazu bei, die globalen Lebensgrundlagen nachhaltig zu sichern. Als offenes internationales Netzwerk erarbeitet die DLG mit Experten aus aller Welt zukunftsorientierte Lösungen für die Herausforderungen der Branche. Sie organisiert international führende Messen und Veranstaltungen in den Kompetenzfeldern Pflanzenbau, Tierhaltung, Land- und Forsttechnik, Energieversorgung und Lebensmitteltechnologie. Ihre Qualitätsprüfungen für Lebensmittel sowie für Landtechnik und Betriebsmittel sind international führend. Durch ihre Facharbeit und ihr Experten-Netzwerk gibt die DLG der Praxis immer wieder neue Impulse.

Wie genau setzt sich Ihr Unternehmer für die Förderung Alternativer Proteinquellen ein?
Die DLG bildet als führendes Kompetenz-Netzwerk für Zukunftsfragen der Land- und Lebensmittelwirtschaft die gesamte Wertschöpfungskette Alternativer Proteinquellen in Deutschland und darüber hinaus ab. Unsere beiden Fachzentren “Landwirtschaft” und “Lebensmittel” verfügen über vielfältige Expertise für pflanzliche Proteine, Proteine aus zellulärer Landwirtschaft und Insekten, sowie für die daraus verarbeiteten Lebensmittel und Getränke.

Im Zuge der veränderten gesellschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen (UN-Nachhaltigkeitsziele, EU Green Deal, etc.) werden pflanzenbasierte Erzeugnisse und Alternative Proteinquellen immer wichtiger. Wir bieten deshalb verstärkt diverse Veranstaltungsformate und -plattformen zum Austausch innerhalb der Wertschöpfungsstufen an. Dazu gehört auch unsere neue Business-Plattform für Agrar- und Food-Systeme der Zukunft, die “DLG-Inhouse Farming – Feed & Food Show”. Hier stehen technologiebasierte Lösungen für die Zukunft der Pflanzenproduktion im Fokus – von der vertikalen Landwirtschaft bis zur Produktion von Alternativen Proteinen. Aber auch die qualitative Weiterentwicklung pflanzenbasierter Lebensmittel begleiten wir mit unseren produktspezifischen Qualitätsprüfungen fachlich mit – z.B. durch eine kontinuierliche Verbesserung von Textur und Geschmack, was die Verbraucherakzeptanz dieser Produkte steigert. 

Was motiviert Sie zur Förderung Alternativer Proteinquellen?
Alternative Proteine können einen wichtigen Beitrag dazu leisten, die Ernährung einer wachsenden Bevölkerung zu sichern und unser Lebensmittelsystem so nachhaltiger und tragfähiger zu gestalten. Das Thema Alternative Proteine beeinflusst natürlich die Arbeit unserer Mitglieder und deren Rolle im Marktgeschehen. Die DLG möchte auf Grundlage ihrer umfangreichen Expertise hierbei Orientierung und Unterstützung bieten.

Wie planen Sie, dieses Engagement künftig auszubauen?
Die Facharbeit aus unseren beiden Fachzentren “Landwirtschaft” und “Lebensmittel” wird dabei eine ebenso große Rolle spielen wie unsere Messeplattformen und Qualitätsprüfungen von Erzeugnissen entlang der Prozesskette. Für das umfangreiche Wissensmanagement stehen uns zahlreiche Print- und Online-Publikationen zur Verfügung. Diese werden wir ebenso ausbauen wie DLG-Fachveranstaltungen für die Land- und Lebensmittelwirtschaft,  in denen aktuelles Fachwissen vermittelt und neue Lösungsansätze erarbeitet werden.

Wie reagiert die Branche auf Ihre Bemühungen?
Sehr positiv! Das zeigt sich unter anderem an der großen Bereitschaft, sich in unsere Facharbeit verstärkt einzubringen. Wir planen deshalb auch eine neue Arbeitsgruppe zu “New Feed and Food Systems” aufzubauen, in der Verbraucher und Akteure der Wertschöpfungskette gleichermaßen eingebunden werden. Dies dient der Bereitstellung verlässlicher, praxisrelevanter und vertrauensvoller Aussagen. Gerade bei neuen Erzeugnissen herrscht großer Informationsbedarf. Dazu, diesen zu befriedigen, will die DLG ihren Beitrag leisten.

Welche Alternativen Proteinquellen halten Sie im Hinblick auf eine nachhaltige, wirtschaftlich effiziente Agrar- und Ernährungswende für besonders vielversprechend?
Ackerfrüchte wie Erbsen, heimisch angebaute Sojabohnen, Lupinen etc. sind wertvolle Eiweißträger. Die Entwicklungen im Bereich In-vitro-Fleisch und Insektenproteine halten wir ebenfalls für vielversprechend. Zudem beschäftigen wir uns auch mit Algen.

Was genau wäre zur effizienteren politischen Förderung Alternativer Proteinquellen Ihrer Meinung nach nötig?
Um hier eine verlässliche Aussage treffen zu können, fehlen der DLG noch aussagekräftige Informationen. Unabhängig davon haben wir unterschiedliche Erfahrungen bezüglich notweniger politischer Förderungen zusammengetragen, um sie strategisch nutzen zu können. Dies möchten wir gern in Kooperation mit BALPro machen.

Wie sieht Ihrer Meinung nach die Ernährung der Zukunft aus?
Unsere Ernährung wird künftig genauso vielfältig sein wie die Alternativen Proteinquellen. In Zukunft werden wir Lebensmittel auf der Grundlage von pflanzlichem sowie tierischem, fermentiertem und kultiviertem Protein, einzeln oder aber auch kombiniert, verzehren. Es wird also ein gleichberechtigtes Nebeneinander von Produkten mit tierischen Proteinen und Alternativen Proteinen geben, kein „entweder oder“. Eine nachhaltige Ernährung sollte zudem einem ganzheitlichen Ansatz folgen.

Wie werden sich diese Entwicklungen auf die Landwirtschaft und die Lebensmittelproduktion auswirken?
In der Landwirtschaft wird sich der Strukturwandel beschleunigen, was vielfältige neue Chancen eröffnen und die Lebensmittelproduktion flexibler aufstellen wird. Die Nutzung bestehender Produktionsanlagen für pflanzliche Alternativen ist in vielen Bereichen bereits ohne großen Mehraufwand möglich. Hier liegt die Herausforderung vor allem darin, innerbetrieblich das Know-how rund um neue Rohstoffe aufzubauen. Denn zur Entwicklung von akzeptierten Geschmacksprofilen bedarf es sowohl besonderer technologischer als auch rezeptorischer Kompetenzen. Zudem müssen die Konsumenten von den Vorteilen und der Qualität pflanzlicher Alternativprodukte überzeugt werden. Nur dann wird ein Ernährungswandel in der breiten Masse gelingen.

Warum sind Sie BALPro-Mitglied geworden?
Für uns stellt die Mitgliedschaft eine wertvolle Chance dar, Wissen zu multiplizieren und notwendige Veränderungen aktiv mitzugestalten. Wir freuen uns auf den intensiven fachlichen Austausch mit den Stakeholdern, in den wir gerne unser Know-how einbringen. Wir wünschen uns, dass Landwirte, Erzeuger, Verarbeiter und Vermarkter gemeinsam an Lösungen arbeiten.

Was hoffen Sie, zukünftig gemeinsam mit BALPro zu erreichen?
Um schon bald 10 Milliarden Menschen nachhaltig ernähren zu können, braucht es einen Wandel, der nur gemeinsam gelingen kann. Wir freuen uns, mit unserer Mitgliedschaft Teil eines aktiven und starken Netzwerks zu sein, das gemeinsam Synergien für Alternative Proteine entwickelt.

© 2019 Verband für Alternative Proteinquellen e. V.