Unsere Mitglieder stellen sich vor: Hempro International

Hempro Int. GmbH

Hempro International produziert seit 16 Jahren Hanflebensmittel. Warum Hanf ernährungsphysiologisch besonders wertvoll ist, und zu den hochwertigsten Pflanzenproteinen zählt, erklärt unser neustes Mitglied im BALPro-Interview.

Wie genau setzen Sie sich für die Förderung Alternativer Proteinquellen ein?
Seit Beginn unserer Lebensmittelproduktion, mittlerweile in einer eigenen, hochmodernen und solarbetriebenen Produktionsstätte, betreiben wir Forschung und entwickeln unsere Produktionsprozesse und Lebensmittelzutaten ständig weiter. Dies ist sicherlich einer der Gründe, warum wir in Europa einer der größten Hanflebensmittel-Produzenten sind und weltweit einer der innovativsten Marktteilnehmer.

Aktuell forschen wir im Rahmen eines Förderprojektes daran, wie wir es schaffen können, aus heimischen Nutzhanf-Samen mittels eines kontinuierlichen Prozesses ein Hanfproteinpulver mit 70 % Proteingehalt in einem Hochlohnland wie Deutschland konkurrenzfähig gegenüber dem vergleichbaren chinesischen Produkt herzustellen.

Was motiviert Sie hierzu?
Nutzhanf bietet alle ökologischen Vorteile, die man sich für einen landwirtschaftlichen Rohstoff und eine regionale Proteinpflanze wünschen kann. Das enorme Potenzial einer nachhaltigen, regionalen Wertschöpfungskette mit heimischem Pflanzenprotein muss von Wirtschaft, Politik und Verbrauchern verstanden werden. Ebenso wie andere Alternative Proteinquellen ist der Hanfsamen eine Chance für Mensch, Umwelt, Landwirtschaft und Wirtschaft und bietet eine hervorragende Alternative zur konventionellen tierischen Lebensmittelproduktion.

Der Trend zur nachhaltigeren, vegetarischen oder sogar veganen Ernährung ist stark und unaufhaltsam. Sei es nun aus gesundheitlichen oder ökologischen Beweggründen – moderne Verbraucher lassen sich von Standardparolen und veralteten Lügenmärchen der Fleisch- und Milchindustrie nicht weiter uneingeschränkt beeinflussen. Mittlerweile verlangen Verbraucher geradezu transparent und verständlich über sämtliche Prozesse innerhalb der Wertschöpfungskette, inklusive CO2-Emissionen und anderer Nachhaltigkeitskriterien, informiert zu werden. Ebenso ist für den Verbraucher eine regionale Wertschöpfung und Lieferkette mindestens genauso wichtig, wie eine ökologische Zertifizierung. 

Wie planen Sie, dieses Engagement zukünftig auszubauen?
Die letzten drei Jahre waren – aufgrund der wirtschaftlichen Begleiterscheinung der „Covid-Pandemie“ und aufgrund des Absinkens des Umsatzes im Bereich Bio-Lebensmittel, insbesondere der Nischenprodukte – sehr herausfordernd. Zusätzlich zu diesen makroökonomischen Effekten wird der Nutzhanf seit 2019/2020 in diesem Land von willkürlichen Entscheidungen seitens der Behörden und sogar Staatsanwaltschaften gegängelt.

Nichtsdestotrotz ist das Interesse der lebensmittelverarbeitenden Industrie weiterhin sehr groß und wir werden diesem Interesse mit entsprechendem Engagement durch einen Ausbau der Produktionskapazitäten, der Entwicklung innovativer Produktionsprozesse und Produkte und einer möglichst regionalen Wertschöpfungskette begegnen.

Wie reagieren Verbraucher auf Ihre Produkte?
Verbraucher sind von Hanflebensmitteln, insbesondere wegen ihres hohen Proteingehalts und der Hochwertigkeit von Hanföl, geradezu begeistert. Vor der willkürlichen Gängelung durch die Behörden hat die Hanflebensmittel-Industrie in den Jahren zwischen 2010 und 2020 eine sehr positive Entwicklung vollzogen. An diese Entwicklung werden wir in den kommenden Jahren anschließen, da das Interesse an Alternativen Proteinquellen ein stetiges Wachstum verzeichnet.

Was ist Ihrer Ansicht nach zur effizienten politischen Förderung Alternativer Proteinquellen nötig?
Eine effiziente politische Förderung muss systematisch sein und die Wertschöpfungskette in ihrer Gesamtheit berücksichtigen.

Wie sieht Ihrer Meinung nach die Ernährung der Zukunft aus und wie werden sich diese Entwicklungen auf die Landwirtschaft und die Lebensmittelproduktion auswirken?
Der Anteil an veganer und vegetarischer Ernährung wird deutlich höher sein, wobei wir davon ausgehen, dass dies nicht nur zu positiven Entwicklungen für die Umwelt und die Verbraucher führen wird, sondern auch die Landwirtschaft und die Lebensmittelproduktion davon profitieren werden.

Warum sind Sie BALPro-Mitglied geworden?
Wir möchten die Ziele, die wir mit BALPro teilen, voranbringen und unser Netzwerk im Alternativen Proteinsektor ausbauen.

 

© 2019 Verband für Alternative Proteinquellen e. V.