Unsere Mitglieder stellen sich vor: TressBrüder

TRESS Lebensmittel GmbH & Co. KG

Gestartet mit einem landwirtschaftlichen Bio-Betrieb, führt die TRESS Lebensmittel GmbH & Co. KG heute, neben mehreren Bio-Restaurants und einem Bio-Hotel, auch eine vegane Bio-Convenience-Linie, deren Produktion nach dem International-Featured-Standard (IFS) zertifiziert ist. Unter der Marke „TressBrüder“ vertreibt das Familienunternehmen mit Sitz auf der Schwäbischen Alb kühlpflichtige vegane Suppen, Eintöpfe und Fertiggerichte in Bio- und demeter-Qualität.

Wie setzt sich Ihr Unternehmen für die Förderung Alternativer Proteinquellen ein?
Bereits seit einigen Monaten beschäftigt sich unser Unternehmen mit dem spannenden Thema Alternative Proteinquellen. Unsere veganen Fertiggerichte enthalten teilweise bereits eine Fleischalternative auf Basis von Sojaprotein. Die Sojabohnen werden von einem Lieferanten in der Bodensee Region angebaut und zu Sojakonzentrat bzw. im zweiten Schritt zu einem Trockentexturat weiterverarbeitet. Im Rahmen eines größeren Projektes erfolgt zudem die Entwicklung von veganen Wurst- und Fleischalternativen auf Basis pflanzlicher Proteine.

Warum ist Ihnen dieses Thema wichtig?
Alternative Proteinquellen sollten aufgrund mehrerer Faktoren gefördert werden, nicht zuletzt aus ernährungsphysiologischen und gesundheitlichen Gründen. In unseren Bio-Restaurants „ROSE“ und „1950“ werden daher Tradition und Innovation miteinander verbunden und bei allen Gerichten steht das Gemüse im Mittelpunkt und das Fleisch wird zur Beilage. Im Bio-Fine-Dining Restaurant „1950“ erfahren unsere Gäste zudem zu jedem Gericht die Herkunft der Zutaten – inklusive der Angabe zum CO2-Ausstoß sowie der zwischen Erzeuger und Restaurant zurückgelegten Kilometer – und alle Zutaten stammen aus einem Radius von 25 Kilometern.

Gemäß dem Motto „Miteinander für Mensch und Natur“ produziert das Unternehmen im Bereich Convenience und Gastronomie ausschließlich Produkte in Bio-Qualität. Denn nur durch nachhaltiges und klimafreundliches Wirtschaften hat die Lebensmittelproduktion und vor allem die landwirtschaftliche Erzeugung von Rohwaren eine Zukunft.

Wie planen Sie, dieses Engagement zukünftig auszubauen?
Durch Glokalisierung – die Verknüpfung von globalem Denken mit lokalem Handeln. Das „Zurück zur Lokalität“ gewinnt bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern zunehmend an Bedeutung. Die Basis von Alternativprodukten bilden pflanzliche Proteine, die primär aus Getreide, Hülsenfrüchten und Leguminosen gewonnen werden. Somit ist es naheliegend, die ursprüngliche Rohware für pflanzliche Proteine so regional wie möglich zu beziehen.

Wie reagieren Verbraucher auf Ihre Bemühungen zur Förderung Alternativer Proteinquellen?
Alternativprodukte, ohne tierische Inhaltsstoffe, werden bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern immer beliebter und die Nachfrage steigt kontinuierlich.

Welche Alternativen Proteinquellen halten Sie im Hinblick auf eine nachhaltige, wirtschaftlich effiziente Agrar- und Ernährungswende für besonders vielversprechend?
Besonders vielversprechend sind unter anderem Hafer, Sojabohnen, Erbsen und Ackerbohnen, da diese auch unter den vorhandenen klimatischen Bedingungen in Deutschland und besonders auf der Schwäbischen Alb wachsen.

Was genau wäre zur effizienteren politischen Förderung Alternativer Proteinquellen nötig?
Zur effizienteren politischen Förderung von Alternativen Proteinquellen wäre eine direkte Unterstützung der Erzeugerinnen und Erzeuger sinnvoll. Eine Förderung sollte nicht nach Hofgröße, sondern nach Biodiversität erfolgen. Außerdem sollten Verbraucherinnen und Verbraucher bezüglich des Themas Ernährungswende weiterhin sensibilisiert werden.

Wie sieht Ihrer Meinung nach die Ernährung der Zukunft aus?
Unserer Meinung nach liegt die Zukunft in einer pflanzenbasierten Ernährung. Aktuell ist es bereits möglich, genussvolle Alternativen zu Wurst, Fleisch und Milchprodukten herzustellen. Ihre Entwicklung sowie immer moderne Verarbeitungsverfahren sind hierbei sehr vielversprechend, wobei durch stetige Produkt- und Prozessinnovationen pflanzliche Alternativen mit Zukunft entstehen.

Wie werden sich diese Entwicklungen auf die Landwirtschaft und die Lebensmittelproduktion auswirken?
Aktuell lässt sich bereits feststellen, dass aufgrund der klimatischen Bedingungen in einigen Regionen Deutschlands Kichererbsen und Sojabohnen wachsen. Was vor einigen Jahren noch undenkbar war, wird zunehmend zur Realität. Zukünftig wird sich die Landwirtschaft an das Klima anpassen. Nicht nur bei der Erzeugung ist ein nachhaltiger Anbau entscheidend, auch in der Lebensmittelindustrie ist eine nachhaltige Produktion von Lebensmitteln essentiell.

Warum sind Sie BALPro-Mitglied geworden?
Wir sind Mitglied geworden, weil uns das Netzwerk sehr spannend erscheint und einen Mehrwert für unser Unternehmen generiert.

Was hoffen Sie, zukünftig gemeinsam mit BALPro zu erreichen?
Wir hoffen, gemeinsam das Netzwerk ausbauen zu können und neue Inspirationen für zukünftige Innovationen zu erhalten. Zudem möchten wir uns im Verband integrieren und am Austausch mit weiteren Unternehmen teilnehmen. Alternative Proteinquellen besitzen ein großes Potential und die Ernährungswende ist bereits in vollem Gange.

© 2019 Verband für Alternative Proteinquellen e. V.