Wie genau setzen Sie sich für die Förderung Alternativer Proteinquellen ein?

Als Leitmesse der Fleisch- und Proteinindustrie bietet die IFFA eine Plattform, auf der die ganze Breite der Prozesstechnologie, der Zutaten und der Verpackungslösungen für alternative Proteine präsentiert wird. Der Bereich AP macht einen bedeutenden Teil der Messe aus.  Wir fördern aktiv den Austausch zwischen Produzenten, Techniklieferanten, Investoren, Forschungseinrichtungen und Start-Ups und schaffen Aufmerksamkeit für nachhaltige Proteinquellen durch Kooperationen, Veranstaltungen und Themenausstellungen. Besonders wichtig ist uns der konstruktive Dialog zwischen „klassischen“ und „neuen“ Proteinen, da die Fleischindustrie über große Erfahrung und weitreichende Vertriebskanäle in der Lebensmittelindustrie verfügt, die für die Skalierung alternativer Proteine von entscheidender Bedeutung sein können.

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„Die Messe Frankfurt zählt weltweit zu den führenden Veranstaltern von Messen im Bereich der Verarbeitung von Fleisch und alternativen Proteinen. Als neues Mitglied bei BALPro freuen wir uns, gemeinsam mit einem starken Netzwerk die Entwicklungen in der Lebensmitteltechnologie sichtbar zu machen. Unser Ziel ist es, den Akteuren der Branche mit unseren weltweiten Angeboten eine Bühne zu bieten – um Innovationen zu präsentieren, neue Impulse zu setzen und den Wandel der Ernährung zu begleiten und gemeinsam mit BALPro Plattformen zu bieten, die den Austausch in und mit der Branche fördern.“
Kerstin Horaczek, Bereichsleiterin Technology Shows

Wie planen Sie, Ihr Engagement zukünftig auszubauen?

Wir arbeiten bereits seit einigen Jahren mit dem BALPro und anderen führenden Interessensverbänden zusammen. Sie haben uns sehr dabei unterstützt, spezielle Workshops, Diskussionen, Führungen und Presseveranstaltungen auf der IFFA rund um alternative Proteinquellen zu etablieren und viele internationale Akteure dafür zu interessieren. Ab 2025 bauen wir den Bereich mit einem eigenen Segment in der IFFA namens „World of New Proteins“ weiter aus. Uns ist es wichtig, die wichtige Rolle Deutschlands und Europas auf dem Gebiet der Forschung und Entwicklung auch sichtbar zu machen. Zukünftig möchten wir daher noch stärker mit Wissenschaft und Multiplikatoren zusammenarbeiten, um die Marktentwicklung zu fördern. Zu diesem Zweck setzen wir gern unsere guten Kontakte zu den Zulieferern und internationalen Herstellern der Lebensmittelindustrie, sowie und zur Fach- und Wirtschaftspresse ein.

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    Was motiviert Sie zur Förderung Alternativer Proteine?

    Unsere Motivation liegt in der Überzeugung, dass alternative Proteine ein Schlüssel zur nachhaltigen und vielfältigen Ernährung der Zukunft sind. Dies gilt nicht nur für die westlichen Industrieländer, sondern auch und vor allem für die vielen internationalen Märkte, wo der Konsum von Fleischprodukten deutlich ansteigen wird, und die auf der IFFA in großer Zahl vertreten sind. Alternative Proteine können hier eine optimale Ergänzung bieten und Lösungsansätze für Umweltprobleme, Ressourcenknappheit und die wachsende Nachfrage nach gesunden, klimafreundlichen Lebensmitteln bieten.

    Welche Alternativen Proteinquellen halten Sie im Hinblick auf eine nachhaltige Agrar- und Ernährungswende für besonders vielversprechend?

    Wir halten sowohl pflanzliche Proteine, Fermentationsprodukte, Insekten als auch kultiviertes Fleisch für vielversprechend, zum Teil in unterschiedlichen Anwendungsgebieten. Da sich sehr viele Verarbeitungsschritte im Bereich der Herstellung von tierischen und alternativen Proteinprodukten überschneiden, sind die meisten Aussteller der IFFA grundsätzlich offen, qualifiziert und oft schon erfahren in diesen Bereichen. Als Messe mit dem Ursprung in der Fleischindustrie fasziniert uns natürlich besonders das Thema Cultivated Meat, das verspricht, einen in Geschmack und Zusammensetzung identischen Ersatz anzubieten für Menschen, die sich nicht vorstellen können, ganz auf Fleisch zu verzichten – und das ohne Tierleid und mit einer potenziell deutlich besseren Umweltbilanz.

    Was wäre Ihrer Ansicht nach zur effizienteren politischen Förderung Alternativer Proteine nötig?

    Notwendig sind vor allem klare regulatorische Rahmenbedingungen, gezielte Förderprogramme für Forschung und Entwicklung, und eine generelle Offenheit in Politik und Gesellschaft für Fortschritt und Innovation.

    Wie sieht Ihrer Meinung nach die Ernährung der Zukunft aus?

    Die Ernährung der Zukunft wird hoffentlich vielfältig, nachhaltig und genussvoll sein. Aus internationaler Perspektiver hängt diese Frage aber auch sehr von Kosten, Bevölkerungsentwicklung und der Verfügbarkeit von Ressourcen wie Land und Wasser ab. Alternative Proteine werden eine zentrale Rolle spielen, aber auch Dinge wie die Bewahrung regionaler Küchentraditionen und digitale Technologien, die Konsumgewohnheiten und Versorgungsketten effizienter gestalten, sind wichtig und erstrebenswert.

    Wie werden sich diese Entwicklungen auf die Landwirtschaft und die Lebensmittelproduktion auswirken?

    Die Landwirtschaft wird sich diversifizieren. Im Hinblick auf alternative Proteine werden andere Feldfrüchte, vielleicht auch Dinge wie Insektenfarmen an Bedeutung gewinnen und traditionelle Strukturen ergänzen. In der Lebensmittelherstellung wird unabhängig von der Proteinquelle die Technisierung, die Automatisierung und die Produktvielfalt zunehmen.

    Bundesverband für Alternative Proteinquellen e. V.
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