Unsere Mitglieder stellen sich vor: Die Roland Beans GmbH
Berend Jürgen Erling, Roland Beans GmbH
Die Roland Beans GmbH bietet für heimische Hülsenfrüchte, insbesondere der Ackerbohne, eine integrierte regionale Wertschöpfungskette in Norddeutschland, vom Anbau bis hin zu spezialisierten Verarbeitungsprodukten für die Lebensmittelindustrie.
Warum setzt sich Ihr Unternehmen für die Förderung Alternativer Proteinquellen ein?
Die Ackerbohne ist eine proteinreiche Hülsenfrucht, welche speziell unter den klimatischen Bedingungen der norddeutschen Küstenregion durch höhere ha-Erträge und höhere Proteingehalte in ihrer Proteineffizienz anderen heimischen Hülsenfrüchten wie Erbse oder Lupine überlegen ist. Agronomisch ist die Ackerbohne mit ihrem unschlagbar niedrigen CO2-Footprint dazu geeignet, einen wertvollen Beitrag zur Bodengesundung, zum Trinkwasserschutz, zur Biodiversität und zur Schadstoffvermeidung in der Landwirtschaft zu leisten. Das Aminosäurespektrum der Ackerbohnen-Proteine ist perfekt für die menschliche Ernährung. Und sowohl ihre Protein- als auch ihre Stärkefraktion weisen vorteilhafte Eigenschaften für eine große Bandbreite von Lebensmittelanwendungen auf, wie vegane Fleisch-, Milch- und Eialternativen, Backwaren, Snacks, Pasta, panierte Produkte und weitere glutenfreie Lebensmittel ohne Gentechnik oder Allergene.
Wie planen Sie, dieses Engagement zukünftig auszubauen?
In den stark wachsenden Märkten veganer Lebensmittel arbeiten wir mit unseren Kunden bevorzugt in Entwicklungskooperationen an der Entwicklung neuer schmackhafter Lebensmittelanwendungen. Mit dem Wachstum unserer Kunden stellen wir auch die Versorgung mit proteinreichen Rohstoffen aus unserer regionalen Wertschöpfungskette sicher.
Welche Alternativen Proteinquellen halten Sie im Hinblick auf eine nachhaltige, wirtschaftlich effiziente Agrar- und Ernährungswende für besonders vielversprechend?
Wir sind davon überzeugt, dass sich heimische Hülsenfrüchte auch in Deutschland als Bereicherung für eine nachhaltige Fruchtfolge in der Landwirtschaft durchsetzen werden. Dabei sehen wir in unserer Region die Ackerbohne durch ihre hohe Proteineffizienz und Anwendungseignung als besonders vorteilhaft an.
Wie reagieren Verbraucher auf Ihre Bemühungen zur Förderung Alternativer Proteinquellen?
Die derzeit im Markt befindlichen Produkte unserer Kunden stoßen auf eine sehr positive Verbraucherresonanz, da sie eben nicht nur ökologisch nachhaltig, sondern auch schmackhaft sind.
Was genau wäre zur effizienteren politischen Förderung Alternativer Proteinquellen Ihrer Meinung nach nötig?
Für einige Jahrzehnte war die heimische Ackerbohne durch billige Importe von GM-Soja vom Anbau in Deutschland und der EU verdrängt. Zum europäischen Non-GM-Sojaanbau ist die Ackerbohne wettbewerbsfähig. Die politischen Rahmenbedingungen sollten in Ihren Nachhaltigkeitskriterien so gestaltet werden, dass der Anbau heimischer Hülsenfrüchte nachhaltig wachsen kann.
Wie sieht Ihrer Meinung nach die Ernährung der Zukunft aus?
Flächenverbrauch, Trinkwasserschutz, Biodiversität und Klimaschutz sind wesentliche Kriterien für eine nachhaltige Ernährung der Zukunft. Allein schon die steigende Weltbevölkerung erfordert eine graduelle Umstellung der menschlichen Ernährung von tierischen auf pflanzliche Proteine, um die Welt bei begrenzten Flächenressourcen überhaupt ernähren zu können. Da auch das Bewusstsein der Menschen für Nachhaltigkeit und Klimaschutz steigt, erwarten wir eine starken Anstieg der Nachfrage nach regionalen und veganen Nahrungsmitteln.
Wie werden sich diese Entwicklungen auf die Landwirtschaft und die Lebensmittelproduktion auswirken?
Die Entwicklung der Landwirtschaft ist einerseits getrieben von den regulatorischen Anforderungen an eine nachhaltige Fruchtfolge, welche die Ackerböden gesunden lässt, das Trinkwasser schont, Biodiversität bietet und den Schadstoffeinsatz reduziert, andererseits von der steigenden Nachfrage nach regionalen, nachhaltig erzeugten Rohstoffen.
Warum sind Sie BALPro-Mitglied geworden?
Innovationen werden selten allein gemacht, sondern durch Partnerschaften und Netzwerke begünstigt, in welchen das spezifische Know How der Partner produktiv zusammengeführt wird. Wir denken, dass der Verband mit seinem Fokus auf Alternativen Proteinquellen ein guter Kristallisationspunkt für die Bildung dieser Netzwerke und damit ein Treiber für Innovation sein kann.
Was hoffen Sie, zukünftig gemeinsam mit BALPro zu erreichen?
Wir möchten unseren Beitrag dazu leisten, das Wachstum der Alternativen Proteinsektors signifikant zu stärken.