Unsere Mitglieder stellen sich vor: Happy Ocean Foods
Michelle König
Das Münchner Startup Happy Ocean Foods entwickelt und vertreibt pflanzenbasierte Garnelen, und möchte so langfristig einen wesentlichen Beitrag zum Meeresschutz leisten. Wie diese Idee entstanden ist, in unserem BALPro-Interview:
Warum setzt sich Ihr Unternehmen für die Förderung Alternativer Proteinquellen ein?
Weltweit gelten rund 33 Prozent der kommerziell genutzten Fischbestände als überfischt und rund 60 Prozent als gefährdet. Wissenschaftler warnen bereits seit Jahren davor, dass genau dies die Meeresökosysteme tiefgreifend — und möglicherweise irreparabel — verändern wird. Hinzu kommen zerstörerische Fischfangmethoden mit Schiffen, die schwimmenden Fabriken gleichen, und sich besonders negativ auf das natürliche Regenerationsvermögen der Bestände auswirken. Gleichzeitig wies eine aktuelle Untersuchung des National Oceanography Centre (NOC) allein in den oberen Wasserschichten des Atlantik eine Gesamtmenge von bis zu 21 Millionen Tonnen Mikroplastik nach.
All dies macht deutlich, dass wir dringend nachhaltige Alternativen zur industriellen Fischerei brauchen. Happy Ocean Foods gibt Konsumenten deshalb die Möglichkeit, der Umwelt und ihrer Gesundheit etwas Gutes zu tun, ohne hierbei geschmackliche Einbußen hinnehmen zu müssen.
Wie genau fördern Sie Alternative Proteinquellen?
Derzeit produzieren und vertreiben wir primär unsere Happy Ocean Garnele. Sie besteht aus einer Kombination von pflanzlichen Proteinen, Algenextrakten, Gewürzen und natürlichen Aromen, gleicht in Geschmack und Konsistenz dem Original und ist reich an Omega-3-Fettsäuren. Für die Zukunft sind zudem weitere Fisch-Alternativen geplant, die einen noch wesentlicheren Beitrag zum Meeresschutz leisten sollen.
Wie reagieren Kunden auf Ihr Produkt?
Sehr positiv, denn die Menschen verstehen, warum wir neue, nachhaltige Lebensmittellösungen brauchen, und sind von dem Geschmack und der Natürlichkeit der Happy Ocean Garnele überzeugt.
Welche Alternativen Proteinquellen halten Sie für besonders vielversprechend?
Vor allem pflanzliche, authentische und gesunde Ersatzprodukte sind unserer Ansicht nach eine Innovation, die das Potenzial hat, den Markt dauerhaft umzukrempeln.
Was ist zur effizienteren politischen Förderung Alternativer Proteinquellen nötig?
Die Politik muss sich klar gegen das Angebot von Billigfleisch und -fisch positionieren und die Industrie dazu verpflichten, Herkunft und Herstellungsbedingungen der Endprodukte transparent zu machen. Gleichzeitig braucht es öffentliche Aufklärungskampagnen, die Missstände aufdecken und Verbrauchern auf konstruktive Art und ohne erhobenen Zeigefinger nachhaltige Alternativen näherbringen.
Wie sieht Ihrer Meinung nach die Ernährung der Zukunft aus?
Wir glauben, dass die Mehrheit der Menschen sich zukünftig primär pflanzenbasiert ernähren wird. Genau deshalb wollen wir die Fischesser und Meeresfrüchte-Liebhaber schon heute von unseren Produkten überzeugen und so, zusammen mit BALPro, einen ökologischen Impact schaffen.