Unsere Mitglieder stellen sich vor: BOONIAN
Wie genau setzen Sie sich für die Förderung alternativer Proteinquellen ein?
Bei der Imitation bestehender Formate und Geschmäcker kommen viel zu viele Zusatzstoffe zum Einsatz, die alternative Proteine nicht wirklich besser machen. Unser Ansatz ist, Produkte mit ausschließlich natürlichen Zutaten der breiten Masse anzubieten, welche die sensorischen Faktoren des Genusses erfüllen und zudem ein vollwertiges, ausgewogene, Nährwertprofil bieten.
Was motiviert Sie zur Förderung alternativer Proteine?
Der Markt ist in Aufbruchstimmung, es findet gerade wahnsinnig viel Innovation statt. Einen Teil zur Transformation beizutragen ist Ansporn genug.
Welche alternativen Proteinquellen halten Sie im Hinblick auf eine nachhaltige Agrar- und Ernährungswende für besonders vielversprechend?
Im Hinblick auf die sich ändernden klimatischen Bedingungen, zeigt sich bei Hülsenfrüchten, dass diese eine starke Anpassungsfähigkeit haben. Mit Hülsenfrüchten wie Soja oder Kichererbsen kann noch sehr viel mehr erreicht werden, als heute bereits genutzt wird. Das BMEL setzt sogar zum Ziel, bis 2030 10% der Ackerbaufläche für Hülsenfrüchte zu nutzen.
Was wäre Ihrer Ansicht nach zur effizienteren politischen Förderung alternativer Proteine nötig?
Alternative Proteine müssen wettbewerbsfähiger werden. Einer der größten Entscheidungstreiber beim Kauf von Lebensmitteln ist der Preis. Daher ist ein Abbau der Subventionen bei tierischen Proteinquellen unumgänglich.
Wie sieht Ihrer Meinung nach die Ernährung der Zukunft aus?
Die Nahrungsmittelindustrie muss sich anpassen an die weltweiten Gegebenheiten, das sind neben den klimatischen Bedingungen auch demographische Aspekte wie das Überaltern der Bevölkerung. Wir brauchen also zeitnah Proteinquellen, die es schaffen, die breite Masse nicht nur einfach zu ernähren, sondern: umweltschonend, nahrhaft, ausgewogen und gesund zu versorgen.
Welche Alternativen Proteinquellen halten Sie im Hinblick auf eine nachhaltige Agrar- und Ernährungswende für besonders vielversprechend?
Regionale Proteine wie Erbse, Ackerbohne und auch Lupine.
Wie werden sich diese Entwicklungen auf die Landwirtschaft und die Lebensmittelproduktion auswirken?
Es wird eine Umnutzung stattfinden. Die 60% der für den Tierfutteranbau genutzten Ackerbauflächen wird u.a. für den Anbau geeigneter Hülsenfrüchte nutzbar gemacht. Die Herausforderung liegt zunächst darin, Saaten zu erforschen, die den Hülsenfruchtanbau in regionalen Gebieten auf die dort gegebenen Umstände möglich machen, damit effiziente, aber auch nachhaltige Ergebnisse erzielt werden können.
Warum sind Sie BALPro-Mitglied geworden?
Wir wollen den Austausch an der gemeinsamen Sache fördern und Synergien schaffen. Nur zusammen schaffen wir die Proteinwende. BALPro weist jetzt schon das stärkste Mitgliedernetz für das Thema alternativer Proteine auf.