Berlin, 8. Oktober 2025

Wir üben scharfe Kritik an der Entscheidung des Europäischen Parlaments, ein Bezeichnungsverbot für pflanzenbasierte Fleischalternativen zu verabschieden. Mit diesem Schritt stellt sich das Parlament klar gegen die Fakten und bevormundet Verbraucher und Verbraucherinnen, die sich eine eindeutige, ehrliche und zugleich innovationsfreundliche Lebensmittelpolitik wünschen. Das Verbot erschwert nicht nur die Orientierung beim Einkauf, sondern bremst auch eine der dynamischsten Zukunftsbranchen Europas aus.

EU-Parlament liefert keine überzeugenden Argumente

Die vielfach behauptete Verwirrung der Konsumierenden im Supermarkt ist kein weitreichendes Problem, das ein solches Verbot rechtfertigen würde. Zu diesem Schluss kommt auch der Europäische Verbraucherverband in einer Auswertung. Anstelle der etablierten Begrifflichkeiten tritt jetzt eine unnötige Bevormundung der Öffentlichkeit, die nicht zielführend ist.

Auch die angebliche Stärkung der Lebensmittelsicherheit wird dadurch nicht erreicht, im Gegenteil: Sie wird geschwächt. Wenn Innovation und Weiterentwicklung von neuen Lebensmitteln nicht mehr in Europa stattfinden können, verliert die Industrie den globalen Anschluss. Eine erhöhte Abhängigkeit von Nicht-EU-Ländern ist die Folge. Erschwerend kommt hierbei hinzu, dass betroffene Unternehmen nun hohe finanzielle Mittel für neue Verpackungen und Marketing ausgeben müssen. Dieses Geld hätte stattdessen für die Forschung und Entwicklung neuer, besserer Produkte investiert werden können.

Die Branche kritisiert die Entscheidung klar

Die Kritik am Bezeichnungsverbot wird auch von der Branche selbst klar formuliert: Claudia Hauschild, stellvertretende BALPro-Vorsitzende und Leiterin der Unternehmenskommunikation bei Rügenwalder Mühle macht deutlich, dass:

“Das heutige Votum ein Rückschritt für Verbraucher, Innovation und die Proteinvielfalt in Europa [ist].. Statt Orientierung zu schaffen, verunsichert ein Bezeichnungsverbot Millionen Menschen und bremst eine Branche, die Teil der Lösung für Resilienz und Ernährungssicherheit ist. In Deutschland zeigen die bestehenden klaren Kennzeichnungsregeln längst, dass Transparenz auch ohne Sprachverbote funktioniert”

Vertrauen statt Verbote

Kulinarische Tradition ist ein essenzieller Teil unserer Identität und Europa ist zurecht stolz auf seine vielfältige Küche. Essen verbindet und hält Gesellschaften zusammen. Doch Tradition ist kein starres Konstrukt, das durch Verbote verteidigt werden muss. Sie befindet sich im stetigen Wandel und reagiert hierbei auf sich verändernde Gewohnheiten und neue Realitäten. Leider hat das Europäische Parlament mit seiner Entscheidung dazu beigetragen, dass genau dieser Wandel erschwert wurde.

Gleichzeitig markiert dieses Votum keinen Endpunkt, sondern den Beginn einer neuen Phase unserer Arbeit. BALPro wird sich gemeinsam mit europäischen Partnerverbänden und Stakeholdern der Branche intensiv dafür einsetzen, dass dieses Verbot in den weiteren politischen Prozessen nicht ratifiziert wird.

Unsere Mission bleibt klar

Wir stehen für Transparenz, Wahlfreiheit und faire Wettbewerbsbedingungen für alle Proteinquellen.

Pressekontakt
Nadine Filko
Ludewig Consulting GmbH
dialog@balpro.de
Tel. 0177 879 6097

“Das heutige Votum ist ein Rückschritt für Verbraucher, Innovation und die Proteinvielfalt in Europa.”

Bundesverband für Alternative Proteinquellen e. V.
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