Unsere Mitglieder stellen sich vor: Elementar Analysensysteme GmbH
Elementar Analysensysteme GmbH
Peter Corell, Team Lead Product Management bei der Elementar Analysensysteme GmbH, erzählte uns im Interview, wie die GmbH, die seit 2023 BALPro-Mitglied ist, an der Entwicklung und der Skalierung der Produktion von Alternativen Proteinen arbeitet.
Wie genau setzen Sie sich für die Förderung Alternativer Proteinquellen ein?
In der Lebensmittelindustrie ist die Bestimmung des Proteingehalts ein wesentliches Instrument zur Qualitätskontrolle, Forschung & Entwicklung, Prozessüberwachung und Kennzeichnung von Lebensmitteln. Das kommt insbesondere bei der Entwicklung und Skalierung der Produktion von Alternativen Proteinen zum Tragen. Hier werden mit unterschiedlichsten Mitteln und Wegen Antworten auf die großen globalen Herausforderungen wie Klimawandel und Ernährungssicherheit gefunden. Am Ende haben alle gemeinsam, dass der Proteingehalt bestimmt und überwacht werden muss. Dafür bieten wir mit unseren Elementaranalysatoren die passende Technik.
Was motiviert Sie zur Förderung Alternativer Proteine?
Im Bereich der Entwicklung, Produktion und Skalierung von Alternativen Proteinen sind viele innovative Player unterwegs, denen wichtig ist, wie die Ernährung der Zukunft gestaltet werden kann. Wir haben festgestellt, dass neben etablierten Unternehmen, die schon lange zu unserem Kundenkreis zählen, junge Unternehmen vor der Herausforderung stehen, mit wachsender Produktion die Proteinbestimmung inhouse durchzuführen, um unabhängig zu bleiben. Durch fortlaufende Optimierung der Effizienz in der Herstellung und der Entwicklung neuer Inhaltsstoffe und Rezepte ist der Bedarf an Proteinanalytik hoch.
Die Wurzeln von Elementar gehen zurück auf den Bereich Analysentechnik des Technologiekonzerns Heraeus im Rhein-Main-Gebiet bei Frankfurt. Inzwischen sind wir ein stetig wachsendes, inhabergeführtes Unternehmen mit neun internationalen Standorten. Zusammen mit unserem globalen Vertriebs- und Servicenetz offerieren und betreuen wir unsere Lösungen in mehr als 80 Ländern. Wir helfen unseren Kunden, Lebensqualität zu sichern, wenn es um die Bereiche Wasser, Nahrung, Bildung, Gesundheit, Umwelt, Klima, Energie oder Produktqualität geht. Wir machen das Leben in seinen Elementen verständlich, um es zu erklären und zu erhalten. Unser Ziel ist es, unseren Kunden die beste Lösung für Ihre applikationsspezifischen Bedürfnisse in der Elementaranalyse und Massenspektroskopie zu bieten.
Wie planen Sie, Ihr Engagement zukünftig auszubauen?
Die Proteinbestimmung ist eine der Schlüsselanalysen in der Lebensmittelindustrie. Sie erfordert höchst präzise und genaue Analyseergebnisse zu einem wirtschaftlichen Preis. In den USA haben wir die Nachfrage aus dem Bereich der Alternativen Proteine zuerst festgestellt. Hier arbeiten wir bereits eng mit der Branche zusammen und kombinieren einen hohen Probendurchsatz mit Präzision und hoher Nachweisempfindlichkeit.
Wie reagieren Verbraucher hierauf?
Unsere Kunden sind die Unternehmen, Labore und Institute im kompletten Spektrum der Lebensmittelanalytik. Wir stellen fest, dass für Kunden aus dem Bereich Alternativer Proteine die Einfachheit, Sicherheit und vor allem Umweltfreundlichkeit unserer Verbrennungsmethode nach DUMAS einen wichtigen Ausschlag geben. Darüber hinaus ist die Vielseitigkeit an Proben (flüssig / fest, hohe / niedrige Einwaagen) sowie die einfache Wartung der Geräte ohne Werkzeug wichtig für die Kunden.
Welche Alternativen Proteinquellen halten Sie im Hinblick auf eine nachhaltige Agrar- und Ernährungswende für besonders vielversprechend?
Hierzu können wir uns als Hersteller von Analysensystemen nicht positionieren. Wir sind aber beeindruckt von der Vielfältigkeit an Proteinquellen, die unsere Kunden im Bereich der Alternativen Proteine mit dem Ziel einer nachhaltigen Lebensmittelversorgung analysieren: Wasserlinsen, Mykoproteine und zahlreiche weitere durch gezielte Fermentation gewonnene Kulturen.
Was wäre Ihrer Ansicht nach zur effizienteren politischen Förderung Alternativer Proteine nötig?
Allgemein müssen Kriterien und Verfahren zur Zulassung von Lebensmitteln aus Alternativen Proteinen transparent sein und Entscheidungen in überschaubaren Zeiträumen getroffen werden. In Richtung Verbraucher ist Preisparität ein wesentlicher Aspekt.
Wie sieht Ihrer Meinung nach die Ernährung der Zukunft aus?
Mit fortschreitender Entwicklung und Optimierung von Preis und Geschmack wird die Ernährung in puncto Proteinquellen deutlich vielseitiger werden. Die Vorteile für Mensch, Tier und Umwelt sind bereits breit diskutiert.
Wie werden sich diese Entwicklungen auf die Landwirtschaft und die Lebensmittelproduktion auswirken?
Es ist anzunehmen, dass sich die Nutzung von Anbauflächen und Dünger verändern wird. Und innovative Technologien in der Produktion von Alternativen Proteinen, zum Beispiel in Bioreaktoren, mit Verfügbarkeiten rund um die Uhr und 365 Tage im Jahr und unabhängig von Witterungseinflüssen, werden die heutige Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion ergänzen.
Warum sind Sie BALPro-Mitglied geworden?
Wir freuen uns auf das Netzwerk im BALPro, um die Herausforderungen bei der Forschung, Entwicklung und Produktion von Alternativen Proteinen zu verstehen und mit hochpräziser und umweltfreundlicher Analytik einen Beitrag zu leisten, damit Alternative Proteine ihr volles Potenzial für eine nachhaltige, gesunde und leckere Ernährung in der Zukunft entfalten.
Was hoffen Sie, zukünftig gemeinsam mit dem Verband für Alternative Proteinquellen e.V. zu erreichen?
Dass Deutschland sich zu einem wichtigen Standort für die Entwicklung und Produktion von Alternativen Proteinen in relevanten Maßstäben entwickelt.